TourCert veranstaltete bereits zum vierten Mal zusammen mit KATE Umwelt & Entwicklung den fairwärts-Wettbewerb. Nach dem Erfolg der Vorgängerwettbewerbe wurde in diesem Jahr das Wettbewerbskonzept angepasst, um auf die aktuellen Herausforderungen der Corona-Krise und deren Auswirkungen auf die Tourismusbranche zu reagieren. Gefördert wird fairwärts von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie von Brot für die Welt mit Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes.
Das Wettbewerbs- und Bildungsprojekt fairwärts richtete sich vorrangig an Reiseveranstalter, Unterkünfte und andere touristische Leistungsträger mit Sitz in Deutschland. Diese konnten sich mit Ihren nachhaltigen Good Practices zu den Handlungsfeldern Menschenrechte und Partizipation, Umweltschutz & Biodiversität, Klimawandelbewältigung, Verantwortliches Geschäftsmodell & Partnerschaft, Kommunikation von Nachhaltigkeit sowie Nachhaltiger Restart & Resilienz bewerben. Ein Expert*innengremium bewertete alle Good Practice-Einreichungen und wählte anhand festgelegter Qualitätskriterien pro Kategorie einen Preisträger aus.
Preisträger in der Kategorie „Menschenrechte & Partizipation“ ist Gebeco, einer der führenden Reiseveranstalter von Studien- und Erlebnisreisen in Deutschland. Gemeinsam mit lokalen Partnern und der Nachhaltigkeitsinitiative Futouris arbeitet Gebeco mit einer Khwe Gemeinde im Nord-Osten Namibias daran, das einzigartige Wissen der Gemeinschaft zu erhalten und stabile Einkommensquellen neben dem Tourismus zu erschließen. Die Khwe errichten ihr eigenes „Cultural Village“ und erlernen Kompetenzen zur landwirtschaftlichen Selbstversorgung. Zudem ist ein Kennenlernen der Khwe und ihrer Kultur Bestandteil der Namibia-Reisen von Gebeco. Insgesamt überzeugt das Projekt besonders durch seinen Empowerment-Ansatz und die langfristige Ausrichtung, die auch durch die Corona-Krise nicht ausgebremst wurde.
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Hier erhalten Sie alle Informationen über den fairwärts-Preisträger Gebeco und das Projekt „Khwe – Professoren der Wildnis“.
Über den Gewinn der Kategorie „Umweltschutz & Biodiversität“ kann sich das destinature Dorf der WERKHAUS Design und Produktion GmbH freuen. Mit dem „destinature Dorf“ konnte ein zukunftsfähiger Urlaubsort aufgebaut werden, der für einen respektvollen Umgang mit der Natur steht – geschaffen für einmalige Erlebnisse und bleibende Erinnerungen. Als Schlafplätze dienen den Gästen entweder Tiny Houses mit verschiedener Ausstattung oder Betten to Go auf Rädern, die nach Belieben platziert werden können. Abgerundet wird das Angebot durch einen Wellnessbereich in der Natur, ein Bio-Bistro, Sanitäranlagen mit Waschmaschine und Trockner sowie Reparatur- und Lademöglichkeiten für Fahrräder. Das komplette Hüttendorf ist konsequent aus nachhaltigen Materialien gefertigt und kann rückstandsfrei wieder abgebaut werden. Laut Betreibern zahlt sich das Engagement in Sachen Nachhaltigkeit aus: die Gäste schätzen die Nachhaltigkeitsbemühungen und kommen gerne wieder.
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Als Gewinner in der Kategorie „Klimawandelbewältigung“ wurd der Reiseveranstalter Hauser Exkursionen mit dem „Climate Trek Langtang“ in Nepal ausgezeichnet. Gemeinsam mit lokalen Lodgebesitzer*innen und Reiseagenturen vor Ort, der Klimaschutzorganisation atmosfair und dem forum anders reisen, wurden durch Erdbeben zerstörte Lodges im Langtang Tal unter ökologischen Aspekten mit Fokus auf erneuerbare Energien auf- und umgebaut. Die Lodges können heute nahezu klimaneutral betrieben werden. Alle Klimaschutzabgaben der Mitglieder des forum anders reisen und der Reisegäste von Hauser Exkursionen fließen zudem in die Finanzierung des Climate Treks. Das Projekt zeigt anschaulich, wie eine Krisensituation als Chance zum Umdenken und zur Etablierung von Nachhaltigkeitsstandards genutzt werden kann.
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Preisträger in der Kategorie „Verantwortliches Geschäftsmodell & Partnerschaft“ ist das Hotel Schwarzwald Panorama in Bad Herrenalb für die Schaffung der CSR-Position „Entwicklung nachhaltiges Bewusstsein“. Diese 2018 initiierte Stabsstelle der Geschäftsleitung soll nachhaltiges Bewusstsein innerhalb des Teams, bei Gästen, bei allen Partnern der Region und in der Branche (BNE) fördern sowie Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette integrieren. Die positiven Auswirkungen der Position sind vielfältig und reichen von der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks pro Übernachtung über die Erreichung der Klimaneutralität bis hin zur Entwicklung neuer Projekte und Workshops. Insbesondere das ganzheitlich durchdachte Konzept des Schwarzwald Panorama Hotels wurde durch die Expert*innen gelobt.
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In der Kategorie „Kommunikation von Nachhaltigkeit“ konnte der Reiseveranstalter FairAway Travel mit der neuen Kommunikationskampagne „KarmaKonto“ überzeugen. Bei der Kampagne geht es darum, Kund*innen spielerisch dazu zu motivieren, das eigene Reiseverhalten zu reflektieren und bewusst nachhaltig zu gestalten. In den drei Nachhaltigkeitsbereichen Ökologie, Soziales und Ökonomie können je nach Aktion und Verhalten jeweils Punkte gesammelt werden. Das „KarmaKonto“ setzt dabei auf Spaß und belohnt nachhaltiges Verhalten der Reisenden nach deren Rückkehr je nach Punktzahl mit Geschenken, kostenlosen Online- bzw. Vor-Ort-Aktivitäten oder der Möglichkeit, an eine gemeinnützige Organisation zu spenden. FairAway Travel startet damit einen innovativen Versuch, Reisende dazu zu bewegen, ihre Reise selbst aktiv nachhaltiger zu gestalten.
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In der Kategorie „Nachhaltiger Restart & Resilienz“ zeichnete fairwärts schließlich das ahead Burghotel als größtes rein veganes Hotel in Deutschland aus. Mit der Gründung im Sommer 2021 wurde das Ziel verfolgt, Nachhaltigkeit konsequent und ernst gemeint umzusetzen und die Ausbeutung von Tier, Mensch & Umwelt zu verhindern, ohne dabei den Komfort und Genuss einzuschränken. Der Restart trotz pandemiebedingter Herausforderungen ist gelungen: Rekorde bei den Gästezahlen, hohe Gästezufriedenheit sowie Presseerscheinungen in zahlreichen Kanälen, durch die das Thema nachhaltige Hotellerie öffentliche Aufmerksamkeit erlangte. Die konsequente Umsetzung des Konzepts gab den Ausschlag für die Wahl des Preisträgers: es wird beispielsweise großen Wert auf die Integration von sozialen Maßnahmen, Bestrebungen zur Klimaneutralität und ausschließlich vegane Zimmerausstattungen gelegt.
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Trotz zahlreicher Herausforderungen durch die Corona-Pandemie gehen die fairwärts-Gewinner mit kreativen und innovativen Nachhaltigkeitsprojekten und -initiativen voran und sind Leuchttürme in der Branche. Die Good Practice-Beispiele sollen andere Branchenakteure zum Handeln motivieren und Reisende für einen verantwortungsvollen Tourismus sensibilisieren.
Weitere Informationen zum fairwärts Good Practice Wettbewerb finden Sie auf der Website www.tourcert.org/fairwaerts.
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