TourCert Journal

Exzellenzinitiative – Startschuss für regelmäßigen Austausch von Nachhaltigen Reisezielen

Eine Bank im nördlichen Schwarzwald

Share

Nachhaltige Reiseziele aus Deutschland tauschten sich auf einer Netzwerkveranstaltung im Nördlichen Schwarzwald aus. Die Gründung einer „Exzellenzinitiative“ ist geplant.

Am Dienstag, den 4. Dezember 2018, hat TourCert gemeinsam mit Kate Umwelt und Entwicklung e.V. sowie der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, Touristiker*innen und Destinationsmanager*innen aus ganz Deutschland zur Netzwerkveranstaltung „Exzellenzinitiative Nachhaltige Reiseziele – den Tourismus von morgen gemeinsam gestalten“ nach Bad Herrenalb eingeladen.

Die Veranstaltung wurde ins Leben gerufen, da nachhaltig engagierte Reiseziele stets mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen haben. Bei vielen Nachhaltigkeitsmaßnahmen fehlt es an praktischer Erfahrung, Best-Practices sind nur schwer auffindbar und die Komplexität von Nachhaltigkeitsfragen verursacht oftmals Unsicherheiten auf Destinationsebene. Die Netzwerkveranstaltung entstand damit aus dem Wunsch der Destinationen heraus, eine Plattform des Austauschs zu gründen.

Partner Excellenzinitiative - Kate, Nördlicher Schwarzwald, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Die Veranstaltung ist als Auftakt für einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch gedacht und soll zur Gründung eines Netzwerks von nachhaltig engagierten Reisezielen anregen. Den Handlungsrahmen stellten dabei die 17 Sustainable Development Goals der Agenda 2030 mit besonderem Fokus auf SDGs 8, 12, 16 und 17, dar. Die Gruppe der Teilnehmenden umfasste Vertreter und Vertreterinnen von vier Landesmarketingorganisationen, vierzehn Destinationsmanagementorganisationen, sieben Verbänden und sonstigen Institutionen sowie das TourCert Team Stuttgart, Berlin und Köln.

Martin Balàš, Organisator und Moderator der Veranstaltung, begrüßte die Gäste und stellte das Tagesprogramm vor. Die Gastgeber René Skiba, Geschäftsführer der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald und Sabine Zenker, Stadtkämmerin von Bad Herrenalb, richteten sich ebenfalls durch begrüßende Worte an die Teilnehmenden und betonten die Bedeutung des Tourismus für die Region, der dem Schwarzwald, so Skiba, „ins Stammbuch geschrieben“ ist.

Begrüßung der TeilnehmerInnen
Martin Balàš begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Inhaltlich startete die Netzwerkveranstaltung anschließend mit Kurz-Statements von der Dauer einer Aufzugfahrt („Elevator Pitches“) zu den Fragen „Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit im Deutschlandtourismus?“ und „Wie tragen Sie als Institution dazu dabei?“. Die Fragen wurden in Vorbereitung zur Veranstaltung an das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, den Deutschen Tourismusverband e.V., das Ministerium der Justiz und für Europa Baden-Württemberg und das Clustermanagement Tourismus Schleswig-Holstein gestellt und durch Kurz-Vorträge im Plenum bzw. durch eine kurze Videobotschaft präsentiert. Die Institutionen waren sich einig, dass der nachhaltigen Ausrichtung des Tourismus in Deutschland eine enorme Wichtigkeit zukommt und dass der Tourismus gemeinsam zukunftsfähig gemacht werden muss.

Kim Hartwig, Clustermanagement Tourismus Schleswig-Holstein, sendet eine Videobotschaft
Kim Hartwig, Clustermanagement Tourismus Schleswig-Holstein, sendet eine Videobotschaft

Im Anschluss gab es für die Teilnehmenden durch vier Praxis-Impulse reichlich Input und Inspiration für den Arbeitsalltag in den Destinationen. Birgit Grauvogel, Geschäftsführerin der Tourismuszentrale Saarland gab durch ihren Impuls mit dem Titel „Die (neue) Rolle der DMO als Managementorganisation für die Umsetzung von Nachhaltigkeit. Was braucht es strategisch und personell?“ (SDG 16) Einblicke in die Nachhaltigkeitsarbeit vor Ort und verriet strategische Erfolgsfaktoren. Gastgeber René Skiba nahm die Teilnehmenden anschließend mit auf eine Reise in den Schwarzwald und zu seinen touristischen Produkten, indem er über die Frage referierte „Wie kann und sollte Nachhaltigkeit anhand von Produkten und Angeboten erlebbar gemacht werden?“ (SDG 12). Yvonne Bethage, Nachhaltigkeitsmanagerin der Sächsischen Schweiz e.V. und Imke Gessinger, Projektleitung & Assistentin der Geschäftsführung der Ostseefjord Schlei GmbH, berichteten nachfolgend in einem Gemeinschafts-Impuls über die besonders wichtige Frage, wie Leistungsträger in den Destinationen für Nachhaltigkeit aktiviert werden können. Mit Hinblick auf die geplante Gründung eines Netzwerks, der Exzellenzinitiative für Nachhaltige Reiseziele, erläuterte Dr. Peter Zimmer, Geschäftsführender Gesellschafter von TourCert, als letzten Impuls vor der Mittagspause die Potenziale von Kooperationen und Netzwerken.

Der Nachmittag war fast vollständig für den offenen Austausch in Kleingruppen vorgesehen. Fragestellungen rund um die drei Themen der Impuls-Vorträge vom Vormittag „Die Rolle der DMO“, „Nachhaltigkeit erlebbar machen“ und „Aktivierung der Leistungsträger“ wurden zunächst in kleineren Diskussionsgruppen behandelt und die Ergebnisse anschließend im Plenum präsentiert.

Die Ergebnisse der Kleingruppen werden im Plenum präsentiert
Die Ergebnisse der Kleingruppen werden im Plenum präsentiert

Als letzten inhaltlichen Punkt wurden entscheidende Fragen rund um die anvisierte Netzwerkgründung für Nachhaltige Reiseziele in die Runde der Teilnehmenden gestellt. In Kleingruppen beschäftigten sie sich mit Fragen wie „Was sind inhaltliche Schwerpunkte eines solchen Netzwerks?“, „Welche Netzwerkformate und Strukturen sind gewünscht?“, „Welche Beteiligungsvoraussetzungen sollten gelten?“ und „Wer kommt als Netzwerkträger in Frage?“. Durch den Austausch und die Diskussion in den Gruppen wurden die Voraussetzungen für eine Netzwerkkonzeption im Anschluss an die Veranstaltung gelegt und der Großteil der teilnehmenden Destinationen gab bereits ein klares positives Signal zur Beteiligung an der „Exzellenzinitiative“.

Die Veranstaltung endete mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse des Tages und einem Ausblick auf die geplante Netzwerkgründung. Auch nach dem Schlusswort durch Martin Balàš wurde noch angeregt Dialog geführt und Visitenkarten ausgetauscht. Der Tag gab den teilnehmenden Destinationen, aber auch dem TourCert Team, viel wertvollen Input mit auf den Weg. Wir sind gespannt auf die weiteren Entwicklungen und halten Sie auf dem Laufenden.

Die Auftaktveranstaltung wurde durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziell unterstützt.

Tags
Agenda 2030, Exzellenzinitiative, Nachhaltige Reiseziele, Netzwerk

esende